Die Post in Bernburg
Die Post / DHL in Bernburg
In Bernburg (Saale) ist das Postamt der deutschen Post und DHL unweit vom Karlsplatz platziert. Vor Ort können Briefe und Pakete entsandt und abgeholt werden. Ganz einfach und flexibel.
Vor 300 Jahren funktionierte das Bernburger Postamt anders. Der erste Schritt bis zur heutigen Bernburger Post begann mit einem Laugboten nach Leipzig.
Die Geschichte der Bernburger Post
vor 1692
Unter der Regierung des Fürsten Victor Amadeus (1656-1718) befand sich der erste nachweisliche Anfang des Bernburger Postwesens. In der Zeit entsandte er einen Laufboten nach Leipzig, um Briefe und Bestellungen abzuholen.
Damals vor 300 Jahren besaß Bernburg kein eigenes Postamt. Als Alternative fungierte der Apotheker Schilling. Er nahm die Briefe der Stadtbewohner an und brachte die Post zu der gewünschten Adresse.
von 1692 bis 1713
ab 1692
Der Dessauer Fürst errichtete im Auftrag von Adlers und Moses Benjamin Wulf eine private Landpostkutsche. Die Fahrt verlief von Dessau über Köthen-Bernburg-Aschersleben nach Halberstadt.
Somit bekam Bernburg einen optimalen Postverkehr zu allen bedeutenden Handelsplätzen der weiteren Umgebung.
01.08.1713
Die Landpostkutsche nahm ihren Dienst auf.
07.09.1713
Die berittene Post fuhr erstmals nach Halle.
von 1800 bis 1850
1800
In einem Bericht erwähnte das Königlich-Preußische Postamt Magdeburg die Stadt Bernburg erstmals als Postort.
1851
In erster Linie wurde das unvollständige Postamt in verschiedenen Häuser der Breiten Straße einquartiert. Später verlegte die Stadt alles in die Bergstadt.
um 1883
Tatsächlich kaufte die Postverwaltung das Grundstück des Hofjägermeisters von Siegfried (“Kaffeemühle”). Dann erfolgten die Bauarbeiten des heutigen Hauptpostamtes.
07.12.1884
Bernburg eröffnete das neue Reichs-Postgebäude in der Kaiserstraße. Mit dem historischen Stil aus der wilhelminischen Zeit war das Gebäude eine erstaunliche Pracht.
Der Post- und Telegraphendienst wurden um 08:00 Uhr in Betrieb genommen. Mit dabei war der Staatssekretär Dr. Stephan.
Seitdem hatte Bernburg sein eigenes Postamt. In Anhalt erwies sich Bernburg als das erste Postamt. In den nächsten Jahren erhielt das Postamt einige Erweiterungsbauten.
Nach der Verlegung des Postamtes vermehrten sich die Postbriefkästen in der Stadt.
08.12.1884
Folgende Häusern hatten ihre eigene Briefkästen:
- Magdeburger Str. Nr. 6
- Breite Straße Nr. 80 und Nr. 9
- Am Rathaus (Markt)
- Nienburger Straße Nr. 19
- Mühlstraße Nr. 15
- Kugelweg Nr. 1
- Franzstraße Nr. 2
- Auguststraße Nr. 32
- Lindenstraße Nr. 15
- Roschwitzer Straße Nr. 1
- Schloßstraße Nr. 8 und am Posthause
- Kaiserstraße Nr. 10.
von 1850 bis 1900
1851
Erst wurde das Postamt in das Bahnhofsempfangsgebäude verlegt, dann in das Saupes Hotel am Sedanplatz (danach Villa Eilsberger).
1885
Die Landostfahrten wurden beim Postamt organisiert. Täglich und wöchentlich fuhren die Landpostkutschen von A nach B.
Zu den Standorten gehören Roschwitz, Baalberge, Kleinwirschleben, L’eau, Ober- und Unterpeißen und Zepzig an den Vormittagen.
1886
Zum ersten Mal führte die österreichische Postverwaltung Kartenbriefe ein. Davon war die deutsche Postverwaltung wenig begeistert.
1887
Die Talstadt erhielt eine Zweigstelle des Postamtes.
1896
Das Postamt zog zurück in die Talstadt.
1897
Ein private Postanstalt wurde in Bernburg eröffnet. Privat-Stadtbriefbeförderung “Courier” war ihre Bezeichnung. Die Courier-Kästen hatten ein gelbliche Färbung.
ab 1900
1923
In der Talstadt wurde die Zweigstelle geschlossen.
31.12.1927
Allgemein transportierten Pferdewagen die Postsendungen durch die Stadt. Am Jahresende fuhren die letzten Pferdewagen nach Plötzkau.
1937
Nach fast 14 Jahren eröffnete man erneut die Zweigstelle.
Wasserspiel „Stille Post“
Ein Bildhauer aus Bremen ließ sich vom Straßennamen inspirieren und entwarf eine Figurengruppe aus sechs Bronzebildern. Bei der stillen Post flüstern sich mehrere Menschen nacheinander eine kleine Geschichte ins Ohr.
Beim Weitersagen unterlaufen aber Fehler, so dass der letzte etwas anderes versteht, als der Erste gesagt hat.
Hier die Geschichte der Bernburger „stillen Post“:
Sockel 1:
Auf dem ersten Sockel ist der Gegenstand der Kommunikation dargestellt: ein sitzender Bär mit einer Burg (oder einem Schloss).
Thema der Szenen auf den anderen Sockeln ist die Nachrichtenübertragung durch Personen, die miteinander in Beziehung stehen. Die missverstandene Botschaft wird „als in Handlung einbezogener Gegenstand“ (Prof. Altenstein) gezeigt.
Sockel 2:
Eine Mutter erklärt ihrem Kind, was sie (auf dem ersten Blick) sieht: den Bären, mit einer Kette an das Schloss geschmiedet. Das Mädchen stellt sich seine Teddybären vor, mit einer Kette um den Hals und mit einem (Vorhänge)Schloss.
Sockel 3:
Das Kind erzählt dem Vater, der bei der Arbeit ist, was ihm die Mutter gerade über den Bären mit dem Schloss gesagt hat.
Sockel 4:
Der Vater teilt seiner Schwester mit, was seine Tochter über das „Bärenschloss“ weiß. Die hat eine Menge Beeren auf ihrem Schoß und eigentlich gar keine Zeit, bringt alles durcheinander und ruft gleich ihren Freund bei der Zeitung an.
Sockel 5:
Der Zeitungsmann ist ganz aufgeregt, alarmiert laut rufend die Stadt: „Der Bär ist los!“ und bereitet einen Leitartikel vor.
Sockel 6:
Unten, auf einer Stufe, sitzt das Mädchen – mit seinem Teddy im Arm; oben macht sich der Bär vom Sockel – mit einem Fisch im Maul.