Top 5 Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt entdecken

Was ist an Sachsen-Anhalt besonders? Der Urlaub ist die beste Zeit, um Kultur, Kunst und Neues zu entdecken, denn im Bundesland befinden sich fünf UNESCO-Welterbestätten, malerische Landschaften und eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten. Touristen können imposante Burg- und Schlossanwesen erkunden, im Harz wandern, in wunderschönen Gärten spazieren gehen oder historische Architektur in Altstädten bewundern. In Sachsen-Anhalt gibt es genügend Ausflugsziele für die ganze Familie und verschiedene Reisegruppen.

Wir stellen Euch unsere Top 5 Sehenswürdigkeiten & Ausflugsziele in Sachsen-Anhalt vor, die zu jeder Jahreszeit besucht werden können:

1. Brocken im Harz

Der Brocken ist der höchste Berg in Norddeutschland. Mit einer Höhe von 1.141 Metern über dem Meeresspiegel bietet er eine markante Silhouette und ist bekannt für sein wechselhaftes Wetter und seine Nebelschwaden, die ihn oft in einen mystischen Schein hüllen. In Geschichten und Überlieferungen sollen angeblich Hexen, der Teufel und Gespenster auf dem Berggipfel ihr Unwesen treiben. Heute ist der Brocken ein Naturschutzgebiet mit einer vielseitigen Flora und Fauna, das einzigartige Wanderwege anbietet und jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht.

Bedeutende Fakten über den Berg Brocken

Der Brocken wurde am 3. Dezember 1989 eröffnet, gefolgt vom Brockenhotel mit Aussichtsturm im November 1999, das im denkmalgeschützten Fernsehturm untergebracht ist und 14 Zimmer mit herrlichem Weitblick bietet. Das Brockenhaus dient als Informationszentrum und präsentiert eine Multimedia-Ausstellung zur Geschichte, Natur und Mystik des Berges sowie zum Nationalpark. Der Brockenwirt, seit dem 19. Jahrhundert etabliert und seit 1990 von Hans Steinhoff und seinem Team betrieben, sorgt für die gastronomische Bewirtung.

Andere historische Sehenswürdigkeiten wie die Brockenuhr, ein Kreis aus Bronzetafeln mit Entfernungsangaben zu geografischen Zielen, und der Brockengarten, der bereits seit 1890 bestand und seltene alpine sowie arktische Pflanzen beherbergt, zählen zu den Tourismusattraktionen. 

Die atemberaubende Landschaft des Brockens

Die Berglandschaft präsentiert sich als ein rau-romantisches Gebiet mit dichten Laub- und Nadelwäldern, steilen Gebirgen, markanten Felsen und Klippen, sowie einer Vielzahl von Mooren und Gebirgsbächen. Um die Schönheit der Harzer Natur zu genießen, stehen auf dem Brocken zahlreiche Aussichtspunkte zur Verfügung, von denen aus man bei klarem Wetter die wechselnden Jahreszeiten erleben kann – vom satten Waldgrün bis hin zur schneebedeckten Winterlandschaft.

Typisch für die unteren Hänge des Brockens sind die Nadelwälder, die überwiegend aus Fichten bestehen. In höheren Lagen wachsen hingegen Zwergstrauchheiden, Hochmoore und Bergwiesen, die besonders im Frühling und Sommer prächtig erblühen. Kleine Bäche und Flüsse, die oft aus dem Berg entspringen, durchziehen die Landschaft und tragen zur Artenvielfalt auf und um den Brocken bei. Dieses vielfältige Ökosystem, bestehend aus Wäldern, Heiden, Mooren, Wiesen und Gewässern, bietet Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Zu den Tierarten, die auf dem Brocken leben, gehören Luchse, Wildkatzen, Schwarzstörche, Schwarzspechte, Wanderfalken, Wasseramseln und Alpensmaragdlibellen. Auch Pflanzen wie Adlerfarn, Engelsüß, Moosbeere, Bergulme, Gemeine Fichte, Rosmarinheide und Bergsandknöpfchen können Besucher hier entdecken.

2. Das Schloss Wernigerode

Das Schloss Wernigerode befindet sich in der Stadt Wernigerode im Bundesland Sachsen-Anhalt und erhebt sich majestätisch auf einem Berg über der Stadt. Erstmals im Jahr 1213 als „Castrum Wernigerode“ in einer Urkunde erwähnt, betitelte sich Graf Adalbert zu Haimar bereits 1121 urkundlich als Graf von Wernigerode. Ursprünglich diente das Schloss als Burg für die Grafschaft Wernigerode und ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen.

Die Errichtung des Schlosses begann im 12. Jahrhundert, doch während des Dreißigjährigen Krieges wurde es stark beschädigt. Um die Ruinen in ein romantisches Residenzschloss umzuwandeln, beauftragte Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode im späten 17. Jahrhundert einen barocken Umbau. Die Architektur des Schlosses vereint Renaissance- und Barockstile, wobei besonders die bunte Fassade und die prachtvolle Inneneinrichtung hervorstechen.

Neben ihrer architektonischen Schönheit beherbergt die Sehenswürdigkeit eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken, Möbeln und historischen Gegenständen. Das Schlossgelände ist zudem von herrlichen Gartenanlagen umgeben, darunter die Terrassengärten, der Lustgarten und der Fürstliche Tiergarten, die das Schloss harmonisch einrahmen.

Schloss Wernigerode und seine Gärten

Terrassen-Gärten auf Schloss Wernigerode
Die prächtige Schlossterrasse befindet sich vor dem Eingangsportal und präsentiert eine beeindruckende Aussicht, die über die „Bunte Stadt am Harz“ und den Harz bis hin zum Brocken reicht. Bei der Freiterrasse stehen Wehrtürme, Blumenrabatten und eine Pergola, um die zauberhafte Architektur bestaunen zu können. Am ehemaligen Weinhang, der unter der Schlossterrasse liegt, zieren Laubengang, Wasserbecken und die Grotte vom „Wilden Harzmann“ die Weinterrasse.

Barocker Lustgarten Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode gab im 18. Jahrhundert den Auftrag, den Renaissance-Garten am Fuße des Schlosses in einen barocken Lustgarten umzugestalten und so entstanden das Löwen-Tor in der Umfassungsmauer, die Lindenallee, das Kastanienwäldchen und die Orangerie. Später im 19. Jahrhundert wurde ein englischer Landschaftspark errichtet, der viele fremde Gehölze und Baumarten besitzt. Für Familien und Freunde steht ein Kinderspielplatz zwischen dem alten Baumbestand.

Fürstlicher Tiergarten
Der Fürstlicher Tiergarten wurde erstmals im Jahre 1435 als „Deirgarden“ erwähnt und um darin wilde Tiere bergen zu können, eröffnete Graf Albrecht Georg zu Stolberg-Wernigerode 1568 einen Tiergarten, der mit Palisaden umzäunt ist. Es umgibt das oberhalb des Schlossberges als ein Landschaftspark mit verschlungenen Wegen, Gedenksteinen und kleinen Bauten auf dem Agnesberg. Besucher erhalten einen reizvollen Panoramablick über das Schloss, die Stadt und den Brocken.

3. Der Magdeburger Dom

Magdeburg, die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt, liegt im Herzen des Bundeslandes direkt an der Elbe, einem der größten Flüsse Deutschlands, neben dem Rhein und der Donau. Die Stadt bietet viele idyllische Plätze entlang der Elbe zu denen zahlreiche Gärten und Parks gehören. 

Neben ihren malerischen Orten und einer über 1.200 Jahre alten Geschichte präsentiert Magdeburg beeindruckende Sehenswürdigkeiten, die Besucher aus nah und fern anziehen. Von den Gruson Gewächshäusern über den Jahrtausendturm bis hin zum Hundertwasserhaus „Grüne Zitadelle“ gibt es ausreichend Zeit, die Großstadt sowohl im Zentrum als auch in ihren unbekannten Ecken zu erkunden. Ein markantes Wahrzeichen, der Dom St. Mauritius und St. Katharina mit fast 100 Meter hohen Türmen, ist aus allen Himmelsrichtungen sichtbar und macht Magdeburg zu einem beliebten Touristenziel.

Auf dem Platz des Doms stand im 10. Jahrhundert das Kloster St. Mauritius, das später auf Anordnung von Kaiser Otto I. zur Grabstätte bestimmt wurde und den Bau des ersten Doms zur Folge hatte. Im 13. Jahrhundert wurde der Dom nach einem Brand zerstört und anschließend wieder neu aufgebaut, wobei der zweite Dom bis ins Jahr 1520 errichtet wurde.

Die Architektur vom Magdeburger Dom

Der Magdeburger Dom St. Mauritius und St. Katharina gilt als die erste gotische Kathedrale in Deutschland und als Grabkirche des ersten deutschen Kaiserpaares, Otto dem Großen und seiner Ehefrau Editha. Aus diesem Grund befinden sich hier zahlreiche historische Grablegen. Im 13. Jahrhundert wurde der Dom im Stil der Backsteingotik erbaut und beeindruckt mit seiner markanten Doppelturmkulisse. Mit einer Gesamtlänge von 120 Metern erreichen die beiden Türme eine Höhe von über 100 Metern.

Neben seiner imposanten Größe begeistert der Dom mit einer wunderschönen Sammlung von Glasfenstern aus verschiedenen Epochen. Besonders beliebt bei den Besuchern sind die romanischen Fenster des Westchores sowie die gotischen und barocken Fenster, die Geschichten und Heldenfiguren aus der Bibel darstellen. Ein weiteres Highlight ist die Hildebrandt-Orgel aus dem 18. Jahrhundert, eine der größten Barockorgeln und ein Meisterwerk des Orgelbaus, die im Magdeburger Dom für zahlreiche Konzerte genutzt wird.

4. Das Bauhaus Dessau

Dessau, die drittgrößte Stadt in Sachsen-Anhalt, ist eng mit dem Bauhaus verbunden, einer der bedeutendsten Schulen für Architektur, Kunst und Design des 20. Jahrhunderts. Hier schrieb die Kunst- und Gestaltungsschule zwischen 1925 und 1932 ihre einflussreiche Geschichte, bis sie aufgrund politischen Drucks geschlossen wurde. Berühmte Persönlichkeiten wie die drei Bauhausdirektoren Walter Gropius, Hannes Meyer und Mies van der Rohe lebten und arbeiteten in Dessau.

Das von Walter Gropius entworfene Bauhaus-Gebäude in Dessau gilt als Ikone des modernen Bauens und verkörpert die Ideale des Bauhauses: Funktionalität, klare Formen und die Verbindung von Kunst und Handwerk. Das Bauhaus hatte einen entscheidenden Einfluss auf den internationalen Stil der modernen Architektur und des Designs. Unter der Leitung von Gropius, später auch unter Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe, entwickelte das Bauhaus zahlreiche einflussreiche Künstler und Designer, darunter Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Marcel Breuer.

Die Architektur des Bauhauses Dessau

Die Merkmale des Bauhausstils zeichnen sich durch einfache, symmetrische Formen, ungewöhnliche Materialien und Komplementärfarben aus. Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von Handwerk, Technik, Kunst und Industrie in den Produkten und Arbeiten im Bauhausstil. Die Gebäude bestehen aus klaren kubischen Formen und nutzen Glas, Beton und Stahl als Hauptmaterialien. Anstelle eines traditionellen Satteldachs entschied sich Gropius für ein Flachdach, das zu jener Zeit als radikal modern galt. Zu den weiteren bedeutenden Bauwerken gehören die Meisterhäuser, die ebenfalls in Dessau zu finden sind.

Die Werkstätten im Bauhaus sind durch ihre Glasfassade mit Stahlsprossen gekennzeichnet, die viel Licht hineinlässt und Transparenz symbolisiert. In Kombination mit der flexiblen Grundrissgestaltung, die sich an einer inneren Struktur orientiert, verdeutlicht dies die Ideen von Anpassbarkeit und Modernität. Das Konzept des „Zusammenführens von Kunst und Technik“ beinhaltet funktionale und ästhetische Lösungen für das moderne Leben. Diese Idee war revolutionär und stellte einen Bruch mit der bis dahin vorherrschenden akademischen Tradition dar, die Kunst und Handwerk strikt voneinander trennte.

5. Bernburg (Saale)

Bernburg (Saale) ist eine charmante Stadt im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt, die am Fluss Saale liegt und diese Tal- und Bergstadt voneinander trennt. Die Geschichte Bernburgs reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, mit der ersten Erwähnung im Jahr 961, und wird durch Urkunden, Bücher, Mythen und Bilder lebendig erzählt. Besonders das Schloss Bernburg, auch bekannt als die „Krone Anhalt“, zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Es thront majestätisch auf einem Sandsteinfelsen östlich der Saale und gilt als markantes Wahrzeichen. Im Schloss befindet sich auch das Schlossmuseum Bernburg, das die regionale Geschichte und Kultur präsentiert.

Neben der reichen Historie und Kultur wird Bernburg (Saale) von einer malerischen Landschaft umgeben, die durch die idyllische Flusslandschaft der Saale und die sanften Hügel der Umgebung geprägt ist. Die Region bietet zudem eine abwechslungsreiche Natur mit Wäldern, Feldern und Weinbergen, die der Landschaft einen reizvollen Charakter verleihen. Der Fluss Saale lädt zu zahlreichen Naturerlebnissen ein, insbesondere in den grünen Sommermonaten und während des goldenen Herbstes. Für Fahrradfahrer und Wanderer gibt es entlang der Saale verschiedene Wander- und Radwege, die zu Erkundungstouren durch die Natur einladen.

Schloss Bernburg an der Saale

Das Schloss Bernburg ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Es thront auf einem Felsen über der Saale und bietet beeindruckende Ausblicke auf die Stadt und das Umland. Das Schloss, das aus dem 10. Jahrhundert stammt, hat eine wechselvolle Geschichte und diente zeitweise als Residenz der Fürsten und Herzogen von Anhalt-Bernburg. Heute beherbergt es ein Museum, das die Geschichte der Region beleuchtet und den Eulenspiegelturm, der nach dem Turmwächter Till Eulenspiegel benannt wurde.

Historische Altstadt (Talstadt)

Bernburg besitzt eine gut erhaltene Altstadt mit vielen historischen Gebäuden, darunter Fachwerkhäuser, Kirchen und Plätze. Die Mischung aus mittelalterlicher und barocker Architektur verleiht der Stadt einen besonderen Charme. Besonders sind sie Sehenswürdigkeiten Nienburger Tor und die Waldauer Flutbrücke in der Altstadt sehr beliebt. Im Zentrum der Altstadt liegt der historische Marktplatz, der von schönen Fachwerkhäusern und anderen historischen Gebäuden umrahmt wird. Der Platz ist ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort, wo regelmäßig Märkte und Feste stattfinden.

Bernburger Tiergarten

Der Bernburger Tiergarten an der Saale ist besonders familienfreundlich und beheimatet eine Vielzahl von Tierarten, die aus den Kontinenten Afrika, Eurasien, Australien und Amerika wie aus den Ozeanien stammen. Er ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein Ort, an dem Naturschutz und Bildung eine große Rolle spielen. Jedes Jahr findet dort vielseitige Events, wie das Osterfest, Tiergartenfest und Tiergartennacht in Bernburg statt.

Unser Geheimtipp für Bernburg

Das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg ist ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Stadt und ein historisches Theater, das nach dem berühmten Komponisten Carl Maria von Weber benannt wurde. Das Theater wurde 1827 eröffnet und zählt damit zu den ältesten Theatern in Sachsen-Anhalt. Das Theatergebäude ist ein schönes Beispiel klassizistischer Architektur. Der elegante Bau spiegelt die architektonischen Stile des 19. Jahrhunderts wider und verleiht dem Theater eine besondere Atmosphäre. Es werden viel Events wie Theater oder Ausstellungen veranstaltet.