Tomaten Aktion Bernburg

30. Mai 2021

Gerade im Laufe des vergangenen Jahres ist vielen Menschen bewusst geworden, wie wichtig ein schönes Zuhause ist. Für die einen bedeutet das eine besonders gemütliche Einrichtung, für die anderen ist es ein bunter Garten oder Balkon voller Pflanzen. Von Sonnenblumen über Geranien bis hin zu verschiedensten Gartenkräutern ist alles dabei. Damit auch diesen Sommer wieder Farbe in die Bernburger Gärten kommt und die Balkonkästen blühen, haben wir uns eine ganz besondere Aktion überlegt:

In Zusammenarbeit mit der Ökostation Neugattersleben möchten wir euch zum Gärtnern anregen und verschenken deshalb ab Dienstag, den 1. Juni an die ersten 50 Personen eine Tomatenpflanze. Ihr könnt euch die Pflanzen an zwei Stellen abholen:

  • Omazing – Wilhelmstraße 18, 06406 Bernburg
  • Ökostation Neugattersleben – Förderstedter Str. 4, 06429 Nienburg (Saale)

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr die Entwicklung eurer Pflanze über Facebook und Instagram unter dem Hashtag #bernburggärtnert mit uns teilt. Gerne könnt ihr auch Bilder eurer Tomaten unter unseren Facebook-Beiträgen zur Tomaten Aktion posten. 

 

Der „Grüne Daumen“ besteht aus Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Anke Maggauer-Kirsche

Deutsche Lyrikerin

Um welche Tomatensorte handelt es sich?

Es handelt sich um die Tomatensorte „Lukullus“.

2021 ist das 111. Jahr der Einführung der Sorte „Lukullus“ in den Handel. Im Katalog von Liebau & Co. Erfurt von 1911 wird die Sorte als Neuheit von 1910 angepriesen. Sie wird als hervorragende Marktsorte mit außerordentlichem Wohlgeschmack beschrieben. Ferner werden ihre Frühreife und Ertragsfähigkeit hervorgehoben.

Franz Staib war von 1903 – 1914 Inspektor bei der Samenzüchterei Martin Grashoff in Quedlinburg und der Terra AG (vormals Gustav Jaensch & Co. AG) in Aschersleben. Die Terra AG betrieb in Rathmannsdorf (jetzt Ortsteil von Staßfurt), Drohndorf (jetzt Ortsteil von Aschersleben) und Aschersleben Versuchsflächen.

1907 führte Staib in Rathmannsdorf Kreuzungsexperimente mit den Sorten „Dänische Export“ und „Juwel“ durch. Er sagt dazu in Möllers Deutscher Gärtner-Zeitung von 1918: „Von Export sagte mir die Form, von Juwel die (glänzend rote) Farbe zu. Export dünnhäutig, Juwel widerstandsfähiger.“ Mit den Nachkommen (F1) von 1908 war Staib anfänglich nicht zufrieden: „Die Pflanzen entwickelten sich derart robust und hoch ins Kraut, dass ich drauf und dran war, die kleine Anpflanzung verschwinden zu lassen. Da entdeckte ich Blütenansatz, und die Weiterentwicklung zeigte ein so erfreuliches Ergebnis.“

Bereits wenige Jahre nach der Einführung avancierte „Lukullus“ zur beliebtesten Tomatensorte. Bei einer Umfrage von 1917 unter 82 Tomatenzüchtern votierten 38 für die Sorte aus Rathmannsdorf. „Geisenheimer Frühe“ erhielt nur noch 29 Stimmen und auf dem dritten Platz landete „Dänische Export“ mit 20 Stimmen.

Franz Staib züchtete später auch eine speziell für den Gewächshausanbau geeignete Form von „Lukullus“, er benannte sie „Lukullus Treib“. Diese Sorte wurde 1936 in der Sortenregisterstelle Calbe/S. geprüft, aber nicht als verschieden zu „Lukullus“ angesehen und gelangte daher nicht zur Zulassung.

Mitte der 1930er Jahre erfolgte in Deutschland eine Sortenbereinigung, um die hohe Anzahl der Sorten zu reduzieren. Viele der gehandelten Sorten waren sich sehr ähnlich, teilweise sogar nur Umbenennungen. Ab 1937 waren nur noch elf Sorten zugelassen, dazu gehörte „Lukullus“. Auch nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich die Sorte zwischen den Neuzüchtungen behaupten. Von 1948 – 1960 führte die Zentralstelle für Sortenwesen der DDR „Lukullus“ in ihrer Sortenliste.

Bis in die heutige Zeit hinein hat die Sorte ihren Platz unter den Hobbygärtnern als Liebhabersorte gefunden. Viele Samenhändler bieten „Lukullus“ nach wie vor an.

Text von: Dr. Heinz-Dieter Hoppe

Was muss man bei der Tomatenzucht beachten?

  • Einen sonnigen Platz für die Pflanze auswählen.
  • Beim Gießen nur die Erde und die Wurzeln, nicht aber die Blätter befeuchten.
  • Temperaturen von min. 15°C sicherstellen.
  • Für den Boden kaliumreichen Dünger wählen.
  • Seitentriebe regelmäßig und möglichst direkt entfernen.

Welche Partner haben bei der Aktion mitgewirkt?

Die Aktion ist aus einer gemeinsamen Idee der Ökostation Neugattersleben und Bernburg erleben entstanden.

Das Saatgut wurde von der Fachgruppe Tomaten des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zur Verfügung gestellt. Die Anzucht übernahm die Gärtnerei Schmidt aus Latdorf.

Kann man auch ohne Tomatenpflanze an der Aktion teilnehmen?

Auf jeden Fall!

Zeigt uns unter dem Hashtag #bernburggärtnert wie eure Pflanzen gedeihen – seien es Tomaten, Lavendel, Thymian oder Begonien. Außerdem könnt ihr regelmäßig Bilder unter unseren Facebook-Beträgen zur Tomaten Aktion posten.

BERNBURG ERLEBEN

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